Pinterest – Nur eine logische Konsequenz

Der momentan anhaltende Hype um Pinterest inklusive seiner Klone möchte ich hier gar nicht in den Fokus stellen. Was Pinterest ist oder ob es der neue Gamechanger im Social Commerce ist, haben andere ja schon längst beschrieben.
Ohne Hype, ohne Wunschdenken fällt mir eigentlich in der Debatte hauptsächlich auf, dass die grundlegenden Mechanismen des Social Webs gerne immer wieder vergessen werden. Ob nun ein immer noch fehlendes Twitter für Produkte oder Belohnungssysteme wie Lockerz die Plattformen für einen entspannteren Umgang mit dem Thema Social Commerce sein werden, das weiss ich nicht. Aber:

Die Plattform spielt doch keine Rolle!
Welche Plattform sich wie stark etablieren kann ist ja eigentlich auch völlig unwichtig. Entscheidend ist doch, dass wir zunehmend lernen die Vernetzung auch im Produktumfeld für Empfehlungen zu nutzen, ohne dabei nur über explizite Empfehlungen, Kommentare oder Bewertungen zu gehen. Offene Instrumente für den inspirierenden Austausch von Vorlieben und Wünschen sind doch nur die logische Konsequenz des Social Webs – und damit ist Pinterest an sich nichts besonderes. Das momentan rasante Wachstum bestätigt doch eigentlich nur, dass wir vom Ende der Fahnenstange noch ganz weit entfernt sind und das Bedürfnis zu einem gegenseitigen inspirieren ungebrochen und vor allem noch unbefriedigt ist.
Pinterest ist da nur ein weiterer Baustein hin zu einer nächsten Stufe des Social Commerce – fernab von dem was ein Shopping Tab auf Facebook leisten kann. Oder eben auch nicht.

Sich mit Menschen zu verbinden die ich kenne oder Menschen und Themenzu folgen die mich interessieren oder gar inspirieren sind grundlegend verschiedene Ansätze und müssen auch so verstanden werden. Leider fehlt dieses Verständnis an vielen Orten. Der etabierte Handel kann damit ebensowenig umgehen wie leider auch viele „Social Media Manager“.

In Kombinationen denken!
Häufig kann es helfen wenn man aktuelle Plattformen oder Konzepte einmal miteinander verbindet. Also nicht im Sinne von „Cross-Cloning“ sondern um sich die Kombination von neuen Mechaniken aber auch Qualitäten in deren Umsetzung vorstellen zu können und so auch in neue Richtingen zu denken. Basierend auch den hier genannten Anätzen rege ich mal folgende Kombination an:

Fab.com
Pinterest.com
Lockerz.com
garniert mit Facebook und Twitter.

Die Diskussionen zu diesem Mashup würden mich sehr interessieren – gerne auch hier in den Kommentaren.

4 comments… add one
  • Hans-Dieter Zimmermann Feb 20, 2012 @ 11:17

    Plattformen und Tools kommen und gehen – Verhaltens- und Kommunikationsmuster verändern sich nachhaltig, aber langsam!

    Was ich für einen Kurzvortrag letzte Woche dazu ausgegraben habe: Das älteste Buch zum Thema Virtual Communities, das bei mir im Regal steht, ist von 1993. Die dort erwähnten Plattformen und Tools gibt es längst nicht mehr, aber das was dort zu virtuellen Gemeinschaften geschrieben wurde, ist das A & O von Social Media heute.

    Mach selbsternannter Guru von heute sollte dort mal nachlesen … und sich selbstkritisch fragen „… wer hat’s erfunden?“ Auch früher haben Menschen schon durchaus Sinnvolles er- und gedacht …

  • Thomas Lang Feb 20, 2012 @ 16:24

    Gehe mit Hans-Dieter einig; die Verhaltensmuster ändern sich grundsätzlich kaum oder nur sehr zaghaft. Primär die Transportmittel ändern sich und die damit verbundenen Auswirkungen, die mit neuen Plattformen viel skalierbarer sind – Momentum und Reichweite haben gegenüber früher stark zugelegt. Und das wird die Verhaltensmuster nachhaltig verändern – nicht die Plattformen selber.

  • Thomas W. Feb 20, 2012 @ 16:31

    Ich wäre für eine Kombination der namensähnlichen Pinterest und PinWheel! Dann hätte der stationäre Handel noch mehr davon!

  • sufranke Feb 21, 2012 @ 9:13

    schlau nachgedacht, lieber Malte. Ich glaube auch, dass die Kunst die Vernetzung sein wird. Im Moment hängen viele noch zu sehr an einzelnen Plattformen und wünschen sich, dass sie etwas von einer anderen können müsste. Es ist wie mit Menschen, jeder kann etwas anderes gut. Aussergewöhnliches entsteht, wenn wir die Eigenschaften von verschiedenen Leuten erkennen ! und kombinieren.

    Selbsternannte Gurus gibt es sowieso nicht, übrigens. Ein Guru (Sanskrit: der von der Dunkelheit ins Licht führt) wird vom Volk erkannt und nennt sich nie selbst so. Das nur am Rande 😉

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