Digital-Business mit Malte Polzin - Page 22

Die Studie E-Commerce Report Schweiz 2010 Ist seit kurzem erhältlich.
Von den 22 Teilnehmern des Panels verkaufen 12 physisch auch Produkte im Internet.
Nun habe ich die 47 Seiten gelesen und habe irgendwie ein komisches Gefühl dabei. Ist das "der" Schweizer E-Commerce, den ich da gerade in einer sehr technischen Art und weise erleben musste?
Zitieren mag ich den Report nicht, denn dazu müsste ich noch entsprechende Genehmigungen holen – nicht mehr ganz zeitgemäss wie ich finde.
Immerhin sehen die „Leader“ die Kundendaten als wichtiges Asset – Wenigstens in dieser Dimension kommen die Kunden auch mal vor in dieser Studie. Nur diesen ist es doch zu verdanken, dass die Panelteilnehmer (da wird dann nur von 21 gesprochen)  im vergangenen Jahr im Durchschnitt um 14% wachsen konnten.

Mobile Commerce wurde als wichtigster Trend genannt – was O.K. ist wie ich meine, aber nun kommen wir zu den weiteren Trends im E-Commerce wie z.B. Clubshopping und Liveshopping.
Was dort an Statements verbreitet wird schockiert mich ehrlich gesagt ein weinig. Nicht das ich das Marktpotential von diesen E-Commerce Ablegern in den Himmel loben möchte, aber mit dieser Verachtung gegenüber neuen Konzepten hätte ich nicht gerechnet. Das passt zu der insgesamt spürbaren Emotionslosigkeit bei der Betrachtung von E-Commerce Mechanismen.
Ach da war ja noch so etwas wie Social Media – Da herrscht Unsicherheit und sehr geteilte Meinungen insbesondere im Hinblick auf die Monetarisierung der Aktivitäten.
Die Händler, die es nicht wollen machen es wenigstens auch nicht – diese Konsequenz lobe ich mir, denn das bewahrt uns vor nicht ernst gemeinten SM-Aktivitäten. Eine positive Ausnahme bei den Statements kam von der SBB – muss auch mal erwähnt werden.

Zurück aber noch mal zu Themen Club- und Liveshopping. Eboutic.ch plant 2010 einen Umsatz mindestens  14 Mio. CHF  und möchte in 2010 über 700’000 Mitglieder verfügen und auch die  Trafficzahlen sprechen für sich:
GoogleTrend
Alle reden von Conversion und Umsatz – am Anfang steht mal der Traffic bevor an eine Monetarisierung gedacht werden kann. Das solche Modelle in der Lage sind, Traffic zu generieren, ist bewiesen worden. Dabei fällt mir wieder der Blogpost von Thomas Lang nach den Live Shopping Days im Februar 2010 ein: Aufwachen liebe Schweizer! Aber zum Thema Liveshopping haben überhaupt nur 4 Panelteilnehmer ein Statement abgegeben  – Immerhin. Neue Modelle wie das Groupon Modell mit DeinDeal nun auch in der Schweiz am Start sind natürlich "zu neu" und "total unbekannt" als dass sie eine Relevanz hätten.
 
Der E-Commerce in der Schweiz wäre sicher besser beraten, den neuen Verkaufsmechaniken auch als Bestandteil und Ergänzung eines bestehenden Angebotes mehr Beachtung zu schenken – alles beim alten zu lassen und nur die technischen Komponenten zu sehen, ist doch etwas zu einfach.
Den Commerce mit dem richten „E“ zum leben erwecken:

  • Emotional
  • Engagement
  • Event
  • Erlebnis    

In diesem Zusammenhang erinnere ich gerne an meine
"Kill the KPI" Präsentation.

Nur wer den echten Dialog will, hat Erfolg.

Soeben hat Jochen Krisch, der Kopf hinter diesem bemerkenswerten Blog, via Twitter den 5 jährigen Geburtstag vom Exciting Commerce bekannt gegeben.

ExcitingCommerce
Per Kommentar habe ich kurz gratuliert, möchte das aber auch auf diesem Wege ganz herzlich tun – natürlich gerne dem ganzen 5er Team.
Der Ansatz von Exciting Commerce ist meiner Meinung nach sehr wichtiger in dieser teilsweise recht drögen e-commerce Zeit. Leider ist Mainstream immer wieder scheinbar Trumpf und wird in der breiten Masse der Experten, oder die es gerne wären, diskutiert. Den Mut gegen den Strom zu schwimmen und schon 2 bis 3 Entwicklungsrunden weiterzudenen als z.B. die Fokussierung auf SEO/SEM finde ich wichtig und spannend. Davon können wir uns immer wieder eine Scheibe abschneiden.
Ich hoffe auch weitere 5 Jahre der Insperation und des spannenden Dialoges auch beim Exceed Network:

Visit Exceed Net

Interview

Ende März hat Thomas Promny ein neues Projekt gestartet bei dem es nicht um SEO oder Verkaufen geht. Die grösste Interviewsammlung im Netz möchte er aufbauen.

Unter http://intervu.de/Mpolzin habe ich mich als der erste Gast verewigen dürfen.

Bild Interview 

Mittlerweile gibt es 273 Interviews (Stand 15.04.10) und eine Teilnahme ist via Twitter http://twitter.com/intervu_de als Follower möglich. Bisher sind es aber erst oder noch 67 Stück,. die sich so auf die Warteliste für eine Einladung gesetzt haben.

Die virale Mechanik wird ständig weiterentwickelt – das scheint momentan noch nötig zu sein. Ausser, es erfolgt noch eine Art Selektion – nicht wie bei Formspring, wo sich jeder einfach mal anmelden kann. Ach ja, dort habe ich mich auch mal angemeldet:
http://www.formspring.me/mpolzin