In einer im Januar von Econsultancy durchgeführten Umfrage in England mit rund 2500 Teilnehmern wurde das „Wunschdenken“ von vielen Social Media Managern hinsichtlich des Interaktionsbedürfnisses von Facebook „Fans“ stark relativiert. Die Umfrage wurde Im Januar 2011 durchgeführt und ist interaktiv benutzbar.
Nur 21.3% der Befragten folgten überhaupt einer Marke auf Facebook. Das sind 533 „Fans“ wovon 350 weiblich waren. Daraus leitet sich ab, dass 24% der teilnehmenden Frauen einer Marke auf Facebook folgen, und nur 18% der Männer.
Warum Marken auf Facebook gefolgt wird: (Mehrfach Antworten waren möglich)
Mit beinahe 70% war der Wunsch nach speziellen Angeboten ein klarer Sieger. Auch der Wunsch nach „Shopping“ wurde mit fast 40% stark gewichtet. Die Interaktionsmöglichkeit (für positives oder negatives Feedback) mit der Marke fand bekam lediglich rund 29% der Stimmen.
In diesen Antworten war kein deutlicher Geschlechterunterschied zu sehen:
Weitere Ergebnisse im Überblick:
Über 50% gaben an, zwischen 2-5 Marken zu folgen
25% haben schon über eine Facebookseite etwas gekauft (Hier war die Altergruppe 35-55 am stärksten)
Nur 17% haben über eine Facebookseite eine Beschwerde abgesetzt (Männer 27% vs. Frauen 13%)
Fast 60% haben bereits eine Marke weiterempfohlen
Den Weg zu einer Seite finden die User am stärksten über Empfehlungen oder über die Webseite der marke (jeweils rund 40%)
66% haben noch nie eine Seite „entfolgt“. Frauen sind noch eine Spur treuer als Männer
Was bedeutet das nun?
Zunächst muss man sich sicherlich darüber im Klaren sein, dass es sich um eine Umfrage in England handelt und die Ergebnisse sicherlich nicht 1:1 auf den Rest von Europa übertragbar sind. Das zeigt sich z.B. an der in Europa bisher einzigartig hohen Nutzung von Online Shops im Food Bereich. Auch wenn die Schweiz als Nr. 2 in Europa am ehesten vergleichbar ist, sind solche Ableitungen mit Vorsicht zu geniessen.
Aber ein Trend ist sicher klar – Social Commerce ist ein Thema und wird sicher in den nächten Jahren noch viel mehr Gewicht bekommen. Aus E-Commerce Sicht ist das Ergebnis dieser Umfrage sicher erfreulich – zeigt sich doch eine hohe Affinität von Menschen, die einer Marke folgen (dieser Wert sollte sich noch steigern lassen) für die Produktangebote und die Möglichkeit diese auch recht unkompliziert direkt in Facebook bzw. via Facebook auch kaufen zu können. Nun muss es sich zeigen ob Dienste wie Payvment, welche Shopbetreibern helfen das Sortiment in Facebook sichtbar und kaufbar zu machen weiter wachsen, oder ob sich Integrierte Social Commerce Applikationen wie z.B. von Amazon durchsetzen.
Wer in Zukunft diesen Mix aus Angeboten, einer wohldosierten Anzeige von Produkten evtl. ergänzt mit Liveshopping-Elementen und einer für den Kunden nutzenbringenden Intergration seines Social-Graphs beherrscht, wird klar profitieren können.
Im März ist voll mit spannenden Veranstaltungen, Konferenzen und Vorträgen. Hier möchte auf jene mit mit meiner Beteiligung (als Referent oder als Besucher) kurz eingehen und einen Überblick verschaffen.
Was:Internetbriefing – E-Commerce Konferenz 2011 Wann: 15. März / 08.30-17.30 Wo: Zürich / Kongresshaus Thema: Diverse Themen – u.a. Local Commerce Kosten: 580 CHF / Mitglieder: 425.- zur Anmeldung Bei der Anmeldung "Gast von Brack.ch eintragen, dann gibt es den Tarif von 425 auch für nicht Mitglieder.
Was: Liveshopping Days 2011 Wann: 21. und 22. März Wo: Berlin / Kalkscheune Themen: Live- und Eventshopping, Clubshopping etc. Kosten: 399 EUR, hier gehts zur Anmeldung Das wird wohl die spannendste Konferenz in diesem Jahr – Bereits 2 Mal konnte ich mich von der hohen Qualität der Veranstaltung und der Referenten überzeugen. Organisator ist www.excitingcommerce.de
Von Anbietern von Gutscheinen (Coupons) welche durch zu viele Verkäufe solcher „Rabattmarken“ bei Groupon & Co. an den Rand des Ruins getrieben wurden, hat man ja schon gelesen. Aber das es nun auch windige Anbiter gibt, die mit trickreichen Formulierungen Kunden mit Coupons zu sich locken wollen um dann doch teure Angebote zu verkaufen, ist noch recht neu. RTL hat in seinem Magazin „Extra“ einen recht dreisten Fall dokumentiert:
Hierbei wirbt ein Forostudio mit sensationell günstigen Angeboten und damit, dass alle Bilder auf DVD am Ende des Shootings dem Kunden überlassen werden. Letztendlich handelt es sich dabei nur um „Thumbnails“ die auch noch mit Wasserzeichen versehen sind. 5 Abzüge (vom Profi) bearbeitet, kosten dann doch noch schlanke 149 EUR extra. Ob die Bilder nun gut oder schlecht sind, darüber lässt sich ja noch streiten, aber diese Vorgehen kann definitiv nur als knallhartes Lockvogelangebot bezeichnet werden. Groupon ist bei der Menge an Deals wohl leider relativ Chancenlos bei solchen Anbietern. Mehr Vorsicht auf beiden Seiten ist geboten! Angebote auch mal eher kritisch zu hinterfragen sollte nun bei Anbietern (Wie viele Deals sollte ich max. verkaufen) oder bei Käufern (kann das wirklich so billig sein) sind sicher nötig. Etwas mehr „Nachdenken“ in solch einem überhitzten Makt bzw. Geschäftsmodell tun sicher gut um die notwendige Qualität und Win- Win Situation für alle Parteien auch längerfristig zu gewährleisten.
Update vom 20.2.2011
Nachdem mich folgende Nachricht erreichte:
habe ich mich vorerst entschieden, das Video auf Youtube zu entfernen. Der Account mit dem Namen „scenecastmedia“ deutet auf die Agentur www.scenecast.de hin. Ob es sich aber bei dem Absender dieser Youtube Nachricht tatsächlich um den richtigen Absender handelt muss ich noch abklären. Auch werde ich bei RTL mal nachfassen, wie der Stand der Dinge in dieser Sache ist.
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