Amazon ist ja bekannt für seinen Ideenreichtum bei der Erweiterung seiner Services. Nun scheint es Bestrebungen zugeben, Verkäufern durch Kredite zu mehr Wachstum verhelfen zu wollen. So zumindest schreibt es der Channel Advisor in seinem Blog. Dabei stützt man sich auf die Mails, die Händler von Amazon erhalten haben und so über diesen „Service“ informiert wurden. Das E-Commerce zur Wachstumsfinazierung Geld benötigt ist allgemein bekannt – VC Finanzierungen und strategische Beteiligungen von Medienhäusern und Handelskonzernen sind ja beinahe an der Tagesordnung. Dabei geht es häufig um grössere Summen bei diesen Investments. Hier geht Amazon nun einen anderen Weg, zumindest bei diesem Service. Sie, bzw. Amazon Capital Services Inc. offerieren Kredite zur Finanzierung des Wachstums von Händlern. Die Raten werden direkt vom Konto des Händlers bei Amazon abgezogen.
Wo ist der Haken?
Schlanke 13% Zinsen verlangt der Handelsriese dafür. Damit werden die Gebühren für die Verkäufe auf dem Marktplatz schnell in den Schatten gestellt. Für viele Sortimente jedenfalls. So viel Marge würden in manchen Branchen gerne viele Händler einmal in ihren Büchern sehen. Ob dieser Service der grosse Erfolg wird, schwer zu sagen. Der US Markt mag ja noch anders funktionieren. Ob das Modell auch in Europa angeboten wird wird sicher davon abhängen. Warten wir es ab.
Möglicherweise wird Amazon ja zur neuen KfW des online Handels. Kreditanstalt für Wiederverkäufer. Nun braucht es nur noch ein eigenes Inkassounternehmen.
Danke an @jkrisch für den Hinweis auf Twitter.
TV Werbung für Online Shops ist ja seit dem fast schon penetranten „Schrei vor Glück“ von Zalando und dem neuen „Am Arsch der Welt“ Spot von home24 quasi eine Pflichtübung für wachstumsorientierte und gut finanzierte Plattformen geworden. Insbesondere die Pferde aus dem samwerschen Rocket-Stall setzen mit fast schon brachialer Gewalt auf dieses Medium um ihre Bekanntheit innerhalb von kürzester Zeit massiv zu steigern.
Auch das aktuelle Konzept von Project-A, Tirendo.de setzt auf ein eher actionreiches Storyboard. An der ersten K5 Konferenz 2011 konnten wir von Las Jankowfsky sehr eindrücklich hören und sehen was ein eher „trashiger“ TV-Spot wie der „Sockenansatz“ von Swoodoo so bewirken kann. Auch gab es die Erkenntnis, dass ein „schön“ gemachter Spot welcher alternativ getestet wurde, in deren Fall überhaupt nicht funktioniert hat.
Bisher hat sich der Platzhirsch Amazon ja aus diesem doch recht teuren Spiel galant heraus gehalten. Dies könnte sich nun ändern. Via Tweet von Stefan Wolk bin ich auf diesen Spot von Amazon aufmerksam geworden. Ob er im TV gezeigt wird kann ich leider nicht sagen. Da wären Feedback in den Kommentaren recht hilfreich.
Amazon geht vom Ansatz her einen anderen Weg als die o.g. auf rasantes Wachstum auslegten Konzepte. Sehr ruhig, auf Image getrimmt und von einer US Vorlage vertonten Version werden die Vorzüge und die Innovationen von Amazon serviert. Nun gut, als unangefochtene Nummer 1 lässt es sich ja auch ganz entspannt angehen. dafür kann man auch mal eine ganze Minute wirken lassen und sehr auf die emotionale Drüse drücken. Ob es gut ankommt? Ein spontanes Statement kam via Twitter kurze Zeit später.
Der momentan anhaltende Hype um Pinterest inklusive seiner Klone möchte ich hier gar nicht in den Fokus stellen. Was Pinterest ist oder ob es der neue Gamechanger im Social Commerce ist, haben andere ja schon längst beschrieben. Ohne Hype, ohne Wunschdenken fällt mir eigentlich in der Debatte hauptsächlich auf, dass die grundlegenden Mechanismen des Social Webs gerne immer wieder vergessen werden. Ob nun ein immer noch fehlendes Twitter für Produkte oder Belohnungssysteme wie Lockerz die Plattformen für einen entspannteren Umgang mit dem Thema Social Commerce sein werden, das weiss ich nicht. Aber:
Die Plattform spielt doch keine Rolle!
Welche Plattform sich wie stark etablieren kann ist ja eigentlich auch völlig unwichtig. Entscheidend ist doch, dass wir zunehmend lernen die Vernetzung auch im Produktumfeld für Empfehlungen zu nutzen, ohne dabei nur über explizite Empfehlungen, Kommentare oder Bewertungen zu gehen. Offene Instrumente für den inspirierenden Austausch von Vorlieben und Wünschen sind doch nur die logische Konsequenz des Social Webs – und damit ist Pinterest an sich nichts besonderes. Das momentan rasante Wachstum bestätigt doch eigentlich nur, dass wir vom Ende der Fahnenstange noch ganz weit entfernt sind und das Bedürfnis zu einem gegenseitigen inspirieren ungebrochen und vor allem noch unbefriedigt ist.
Pinterest ist da nur ein weiterer Baustein hin zu einer nächsten Stufe des Social Commerce – fernab von dem was ein Shopping Tab auf Facebook leisten kann. Oder eben auch nicht.
Sich mit Menschen zu verbinden die ich kenne oder Menschen und Themenzu folgen die mich interessieren oder gar inspirieren sind grundlegend verschiedene Ansätze und müssen auch so verstanden werden. Leider fehlt dieses Verständnis an vielen Orten. Der etabierte Handel kann damit ebensowenig umgehen wie leider auch viele „Social Media Manager“.
In Kombinationen denken!
Häufig kann es helfen wenn man aktuelle Plattformen oder Konzepte einmal miteinander verbindet. Also nicht im Sinne von „Cross-Cloning“ sondern um sich die Kombination von neuen Mechaniken aber auch Qualitäten in deren Umsetzung vorstellen zu können und so auch in neue Richtingen zu denken. Basierend auch den hier genannten Anätzen rege ich mal folgende Kombination an:
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