Amazon iPad App. – einfach zum ausflippen!

Der 14.12 hätte ein neuer Meilenstein für den Couch Commerce sein können. Amazon hat eine iPad App. gelauncht und nach den bisherigen Erfahrungen aus der bis dahin eher für den US Markt gedachte Windowshop-App sollte man einiges erwarten können. Auch die iPhone App erfuhr zumindest gefühlt ein Update und nun war ich doch gespannt wie diese beiden Applikationen die aktuellen Trends im Mobile Commerce so aufnehmen.
Zunächst einmal ein kurzer Blick auf die iPhone App.

Alles da was man braucht. Suche, Einstieg in den Katalog (In Kategorien stöbern) und einige Teaser und natürlich der Hinweis sich einzuloggen. Wie von Amazon gewöhnt geht auch alles recht fix und flüssig von statten. Allerdings kommt man am Ende der Navigation an einen Punkt, den ich in der Betrachtung der iPad App näher erläutern werde.

Nun ein Blick auf die iPad App. Für die bessere Darstellung hier habe ich auf die Ansicht im auch verfügbaren Landscape-Modus bewusst verzichtet.

Ich möchte es kurz machen. Den Einstieg in den Katalog habe ich bisher vergeblich gesucht. Navigieren kann man über die Teaserangebote  oder ich beginne mit der Suche.
Die Geschwindigkeit ist wie von Amazon gewohnt rasend schnell – zumindest im WLAN. Bei der Eingabe von „Schuhe“ wurden mir auch gleich relevante Rubriken vorgeschlagen. In diesem Fall habe ich mich für „Schuhe Damen“ entschieden.


Am 17.12 erhielt ich dazu dann über 134’000 Treffer – 2 Tage später dann bereits 135’500. Beeindruckende Zahlen – für Al Bundy und für Zalando. Mit dieser Liste auf der linken Seite kann ich ja nun noch nicht viel anfangen. Daher gibt es in dieser Spalte ja auch den „Filter“  Button. Diesen geklickt, flippt (kehrt) sich dieser linke Bereich um und ich kann die Kategorien einschränken.

Die Kategorie „Schuhe & Bekleidung“ erschien mir als sinnvoll und ich lande wieder auf der Listenansicht mit einem Produkt im Hintergrund. Nun möchte ich ja weiter filtern. Also wieder „Filter“ geklickt und einen „Flip“ später habe ich endlich meine detaillierteren Filter zu Verfügung. Einige sind in dieser Darstellung schon mal von mir ausgewählt worden. Aber bis zu diesem Ergebnis war es ein längerer Weg…

Aber bei genau dieser Auswahl liegt das Problem. Für jeden Filter muss ich wieder und wieder über den Button „Filter“ gehen und einen „Flip“ ertragen. Um diese Filter alle zu setzten, „flippt“ ein normaler User sicher so 3 bis 4 Mal aus. Mehrere Filter in einem Aufwasch setzen geht einfach nicht. Auch wenn die Geschwindigkeit trotz der wirklich sehr vielen Produkte eindrücklich ist, flippt man eben ständig und es besteht keine Chance in einer Kategorie einfach mal zu stöbern. Es sei denn man hatte einen Suchbegriff im Kopf und kann dann nach einer Suche in diesem schmalen Suchfenster vertikal scrollen.

Produktdetailseite
Hier angelangt habe ich Zugriff auf alle Informationen zum Produkt, kann die Bilder sliden, was auch für alle „Kunden die das gesehen haben, haben auch das gekauft“ Funktionen mit „wischen“ durchstöbern. Aber:
Ich habe keine Möglichkeit von einer Detailansicht mit z.B. wischen zum nächsten Produkt zu kommen. Dazu muss ich das „Suchlistenfenster“ wieder ausklappen und dort durch die Liste scrollen und bestimmt wieder flippen, wenn ich einen wechsel vollziehen möchte.

Fazit:
Stöbern macht in dieser App. nun überhaupt keinen Spass. Sehr enttäuscht bin ich, dass nicht ein einziges Element der Windowshop-App hier Einzug gefunden hat. Auch andere Referenzen in Sachen iPad Apps. wie z.B. Manufactum (nur .de) oder Shoplove (nur .de) scheinbar keine Inspiration geboten haben.
Ich muss immer suchen oder mich nach dem einloggen von Vorschlägen zu meinen bisherigen Einkäufen leiten lassen. Aber wenn ich mich inspirieren lassen möchte – Fehlanzeige. Ich muss suchen und filtern. Suchen und filtern und zwischendurch immer wieder “ flippen“. Bis zum ausflippen!

Ich bin mir nicht ganz sicher ob der Branchenprimus nicht über seine vielen Aktivitäten stolpert. Einerseits wird das Ökosystem ausgebaut, auf der anderen Seite scheint der kostenlose Versand für Prime Kunden nun doch weh zu tun. Mit der iPad App. ist jedenfalls kein grosser Wurf gelungen.

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